An- und Ausziehsitution nach Pikler
An – und Ausziehsituationen für Kinder und Bezugspersonen entspannt gestalten
Im Umgang mit Ihren Kindern ist uns unter anderem das Begleiten der An- und Ausziehsituation ein wichtiges Anliegen. Gern möchten wir unseren pädagogischen Ansatz mit Ihnen teilen.
Emmi Pikler ging davon aus, dass Pflege bereits Erziehung ist. Den größten Teil seiner sozialen Erfahrungen macht ein Baby/Kleinkind, während es gefüttert, gebadet, gewickelt sowie an- und ausgezogen wird. Deswegen ist der liebe- und respektvolle Umgang mit Ihrem Kleinkind von größter Wichtigkeit. Einige Aspekte für eine entspannte An- und Ausziehsituation lassen sich auch zuhause einfach umsetzen:
- Sprechen sie mit Ihrem Kind über Ihr Vorhaben. Zeigen Sie Ihrem Kleinkind was sie ihm anziehen möchten und sprechen Sie dabei mit dem Kind. (z. B.: „Schau, hier ist deine Hose, und die möchte ich dir jetzt anziehen“). Halten Sie Blickkontakt zu Ihrem Kind und berühren sie es behutsam.
- Geben Sie ihrem Kind auch die Möglichkeit mitzuwirken. Schon wenige Wochen alte Babys sind zu kooperativem Verhalten fähig; sie zeigen dies mit Blicken, Gesten und Bewegungen. Bitten Sie Ihr Kind mitzuhelfen. Dabei müssen Sie jedoch auch Geduld mitbringen und auf die Reaktion ihres Kindes warten. Sie sollten nicht um Mithilfe bitten und es im selben Moment schon für das Kind erledigen. Vertrauen Sie auf die Fähigkeiten Ihres Kindes. Aus Freude über die gelungene Zusammenarbeit wird Ihr Kind beim nächsten Mal wieder bereit sein mitzuhelfen.
- Lassen Sie sich Zeit, und seien Sie voll bei der Sache. Oft werden die Tätigkeiten wie Wickeln oder An- und Ausziehen mehr oder weniger als „lästige Pflicht“ gesehen, um dann wieder Zeit für das „Eigentliche“, das Spielen mit dem Kind, zu haben. Vermeiden Sie Stress und Hektik. Ihr Kind steht in diesem Moment im Mittepunkt. Wenn Ihr Kind in diesem Moment Ihre ungeteilte liebevolle Aufmerksamkeit bekommt, muss es nicht den ganzen Tag um Aufmerksamkeit kämpfen. Gerade mit mehreren Kindern zu Hause ist es wichtig jedem einzelnen Kind, für diesen Moment seine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Wurde die Aufmerksamkeit des Kindes befriedigt, kann es umso entspannter wieder ins Spiel finden und das andere Kind ist an der Reihe.
- Besprechen Sie mit der wichtigsten weiteren Bezugsperson die Abläufe. Ähnliche immer wiederkehrende Abläufe geben Ihrem Kind zusätzlich Sicherheit. Ihr Kind kann sich entspannter auf die Situation einlassen und wird zunehmend mehr mithelfen wollen. Auch ein klarer räumlicher und zeitlicher Rahmen gibt Ihrem Kind Orientierung.
- Im Dialog / Blickontakt mit dem Kind sein
- Zeit zum Mitwirken geben
- Wiederkehren Abläufe/ Rituale beibehalten
- Festgelegter Raum/ Umgeben/ Zeit